LAUFMAMAs, die bewegen: Zu Fuß von Berlin nach Wien – Im Interview Sophie Lüttich von BerlinFreckles

„Tu was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist.“

– Theodore Roosevelt –

 

Vielleicht können wir nicht die ganze Welt retten. Aber wir können sie ein kleines bisschen besser machen. Jede von uns kann das! Sophie, dreifache Mama aus Berlin, tut es einfach. Eine ehemalige LAUFMAMA, die bewegt und inspiriert. Sie startet das Projekt #MamasZopf, eine Spendenaktion in mehrfacher Hinsicht, und läuft von Berlin nach Wien für den guten Zweck. Was es damit auf sich hat, erzählt sie uns im Interview.

 

Verrate uns, wer bist Du und was machst Du normalerweise?

Ich bin Sophie, Mutter von drei Kindern im Alter von 12, 9 und 6 Jahren und lebe in Berlin. Hauptberuflich arbeite ich als Referentin für Unternehmenskommunikation bei FRÖBEL, einem großen gemeinnützigen Träger der frühkindlichen Bildung.

Auf meinem Blog www.BerlinFreckles.de schreibe ich hauptsächlich über das Reisen mit Kindern – und wie man als Mutter dabei entspannt bleibt. Aber auch Alltagsthemen wie z.B. der Schulplatzmangel hier in der Hauptstadt oder einfach Gedanken zum Mama-Sein finden ihren Platz. Ich habe auch über meine Erfahrungen bei LAUFMAMALAUF geschrieben. Als meine mittlere Tochter 2010 geboren wurde, waren Mütter, die mit Kinderwagen im Park Sport machten, noch ein seltener Anblick. Dumme Sprüche von zumeist älteren Spaziergängern gab es gratis dazu. Über meine erste Stunde bei LAUFMAMALAUF-Gründerin Katja habe ich gebloggt und zu meiner Freude festgestellt: Zusammen kommt man sich weniger blöd vor und Bewegung in der Gemeinschaft macht einfach viel Spaß.

Sophie bei ihrem LAUFMAMALAUF-Kurs

Was genau hat es mit Deinem Projekt #MamasZopf auf sich?

In diesem Sommer gehe ich 700 km zu Fuß von Berlin nach Wien, um dort meine Haare dem Verein Haarfee zu spenden, der für Kinder Perücken anfertigt, die ihr eigenes Haar durch dramatische Schicksalsschläge verloren haben. Auf der Wanderung dorthin möchte ich so viele Spenden wie möglich für Hilfsprojekte sammeln, die Kindern zu Gute kommen. Mindestens 7.000 Euro – also für jeden Kilometer der Strecke 10 Euro.

Am 7. Juli starte ich von Berlin aus und spende, wenn alles gut geht, einen Monat später in Wien meinen Zopf beim Verein Haarfee.

 

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Wie bist Du darauf gekommen?

Vor fünf Jahren habe ich schon einmal meinen langen Zopf gespendet. Allerdings ging der abgeschnittene Zopf mit der Post nach Wien. Mit einem Spendenaufruf konnte ich zudem 1.500 Euro für Kinderhospize in Berlin und Hamburg sammeln.

 

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Als ich mir im November 2018 bei einem unglücklichen Sturz meine linke Kniescheibe gebrochen und auch gleich vier Bänder angerissen waren, durfte ich mein Bein wochenlang nicht bewegen. Als ich endlich mit der Physiotherapie begonnen hatte, war das linke Bein durch die Ruhigstellung nur noch halb so dünn wie das rechte Bein. Ich wusste nicht, wie wertvoll es ist, laufen zu können, bis ich es lange nicht mehr konnte.

Seitdem reifte die Idee, irgendwann noch einmal meine Haare zu spenden, wenn sie wieder lang genug sind, und es mit Laufen oder Wandern zu verbinden.

Wie wird das genau ablaufen?

Für mein Vorhaben habe ich bei meinem Arbeitgeber ein Sabbatical in Form eines unbezahlten Urlaubs beantragt. Ich habe das Glück, einen tollen Arbeitgeber zu haben, der so etwas unterstützt und ein großartiges Team, das in meiner Abwesenheit meine Aufgaben übernimmt.

Meine Route habe in mehreren Tagesetappen geplant, die durchschnittlich 25 Kilometer lang sind. Die Wanderung führt durch Brandenburg mit dem wunderschönen Spreewald, durch die Oberlausitz in Sachsen und einmal quer durch die Tschechische Republik, bis ich dann durch Niederösterreich nach Wien komme. Die ganze Tour mit allen Etappen gibt es hier. Zwischendurch gönne ich mir aber auch ein bisschen Familienzeit. Wir haben im Zittauer Gebirge ein familienfreundliches Hotel mit Badesee gefunden, wo mein Mann und die Kinder einige Tage sein werden. Es liegt genau auf meiner Wanderroute und ich habe dort auch einen Ruhetag eingeplant, an dem ich nicht wandern werde.

 

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Warum machst Du das Projekt?

Es gibt ein bekanntes Zitat von Theodore Roosevelt: „Tu was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist.“ Nun bin ich nicht unbedingt Fan von verstorbenen amerikanischen Präsidenten, aber das Zitat begleitet mich. Ich denke, wir sollten uns alle fragen, was wir geben können ohne uns dabei selbst aufzugeben.

Ich halte nichts davon, gleich die ganze Welt retten zu wollen, um dann drei Tage später verzweifelt auf dem Sofa zu liegen mit dem Gefühl, doch nichts verändern zu können. Dann doch lieber etwas Gutes tun, bei dem man sich nicht selbst dafür aufgeben muss und das auch zu einem selbst passt. Ich glaube, wenn jeder Mensch eine kleine gute Sache unterstützen würde, wir schon ein großes Stück weiter wären.

Mir ist es zum Beispiel wichtig, dass das Geld, was ich mit meiner Spendenaktion sammle, Kindern zu Gute kommt – und das kann direkt oder indirekt sein. Unter den Hilfsprojekten, die ich unterstütze, ist auch das Müttergenesungswerk. Als dreifache Mama weiß ich selbst, wie wichtig es ist, dass es Müttern gut geht, damit es auch den Kindern gut geht.

Wie kann man Dich unterstützen?

Ich würde mich natürlich freuen, wenn möglichst viele meine Spendenseite auf betterplace.org besuchen und mit ihrem Netzwerk teilen. Selbst, wenn jemand nur 1 Euro spenden kann, aber 10 Freunden von der Wanderaktion #MamasZopf erzählt, ist das eine großartige Unterstützung.

Und wer mag, kann auf Instagram unter instagram.com/BerlinFreckles und auf Facebook unter facebook.com/BerlinFreckles die Wanderung verfolgen.

 

Liebe Sophie, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir von Herzen ganz viel Erfolg!

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