Sprecht gut übereinander! – LML im #sisterhood-Interview mit den Gründerinnen von Mama Meeting

„Gemeinsam können wir mehr erreichen, als wenn wir uns gegenseitig ausstechen.“

Mütter stärken Mütter: Mit der Online-Plattform Mama Meeting haben die zwei Gründerinnen Sarah Drücker und Juliane Schreiber Möglichkeiten für beruftätige Mamas geschaffen, sich austauschen, zu vernetzen und zu entfalten. Besonders wichtig dieser Tage: Das funktioniert neben der Teilnahme an Events sogar auch rein digital. Ganz nach dem Motto „happy me – happy family“ setzt sich das starke Frauen-Duo für jede Menge Momspirit ein. Wir haben mit den inspirierenden Kölnerinnen über die Solidarität unter Frauen gesprochen und was passieren muss, damit sich Mütter untereinander noch mehr supporten.

Foto Credit: Jenni Prucha

Erzählt mal, wer seid Ihr beiden?

Wir sind Sarah Drücker und Juliane Schreiber. Wir leben mit unseren Kids, beide 2,5 Jahre alt und Ehemännern in Köln. Gemeinsam haben wir während unserer Elternzeit, im Sommer 2018 Mama Meeting als Netzwerk für berufstätige Mütter gegründet.

Gestartet als regionale Eventreihe Fortbildungs-, Karriere und Lifestyle-Veranstaltungen für Mütter, bündelt unser digitaler, überregionaler Mama Meeting Business Club seit Januar 2020 Wissensinhalte rund ums Thema Vereinbarkeit und bietet Working Moms die Möglichkeit, sich Unternehmens- und Branchenübergreifend zu vernetzen.

Wie ist es zu Eurer Gründung gekommen?

Als Frauen, die schon immer gerne gearbeitet haben, haben wir uns nach einigen Monaten in der „Babyblase“ danach gesehnt uns zwischendurch mal wieder „unser Köpfchen anzustrengen“ und mit Themen zu beschäftigen, die uns vor dem Muttersein interessiert haben. Außerdem rückte der Wiedereinstieg in den Job immer näher und wir hatten das Bedürfnis uns darauf vorzubereiten. Schnell mussten wir feststellen, dass nahezu alle Elternzeit-Angebote für Mütter auf Rückbildung, nicht aber auf Fortbildung oder Wissensaustausch ausgerichtet sind.

Auch den Austausch mit anderen Müttern in den Krabbelgruppen auf berufliche Themen zu lenken war schwerer als gedacht. Immer wieder fragten wir uns: Wo finden wir die Frauen, die ähnlich ticken? Oder geht es nur uns so?

So luden wir kurzer Hand zum ersten Mama Meeting. Schönes Ambiente, guter Kaffee, Working-Atmosphäre, Babybegleitung herzlich willkommen. Das Konzept ging auf. Wir stellten unsere Idee vor, eine Plattform für Wissensaustausch und berufliche Vernetzung für Working Moms zu schaffen. Wir präsentierten die ersten Seminar- und Workshop Ideen und bekamen von den Müttern wertvolles Feedback.

So wurde nicht nur der erste Grundstein gelegt, sondern wir fühlten uns, als wären wir direkt „mitten drin“. Die ersten coolen Mama Meeting Moms waren gefunden, Synergien wurden genutzt, Kontakte und Know-how ausgetauscht. Die offene, sympathische „Hands-On“-Mentalität unserer Member ist auch das, was wir im Miteinander des Mama Meeting Business Clubs so schätzen.

Welches Ziel verfolgt Ihr mit Eurer Plattform Mama Meeting?

Unser Ziel ist es berufstätige Mütter überregional, Hierarchieebenen-, Branchen- und Unternehmensübergreifend zu vernetzen. Ihnen eine Plattform zu geben, sich auszutauschen, von einander zu lernen und sich auf direktem Wege und jederzeit zu konkreten Fragen kontaktieren zu können. Außerdem auf alle relevanten Wissens- und Fortbildungsinhalte zum Thema Elternzeit und „Back to Job“ jederzeit zugreifen zu können. Mit dem Mama Meeting Business Club haben wir diese Plattform geschaffen. Jetzt arbeiten wir gemeinsam mit den Frauen daran, der gelebten Vereinbarkeit in unserer Gesellschaft ein Stück näher zu kommen.

Foto Credit: Sarah Russ

Was bedeutet für Euch Sisterhood?

Diversität und Akzeptanz. Keine vorschnellen Verurteilungen von individuellen Entscheidungen und Lebenswegen. Wir haben gemerkt, dass die unterschiedlichen Wege und Herangehensweisen der Frauen das ist, wovon sie im Austausch am meisten profitieren und voneinander lernen können. Gerade bei Familien und dem Thema Vereinbarkeit gibt es kein richtig oder falsch, sondern ganz viele Konstrukte und Lösungen, die zu Erfolg und Zufriedenheit beitragen.

Das auch bei anderen Frauen zu akzeptieren und sich gegenseitig auf diesem individuellen Weg zu unterstützen, bedeutet für uns Sisterhood.

Wann habt Ihr schonmal echtes Sisterhood-Feeling erlebt?

Unter unserem Business Club Membern und den Moms bei unseren Meetings erleben wir täglich gelebte Sisterhood.

Beispielsweise hat Julia vor kurzem eine Unterschriften-Petition zum ganzjährigen Kitastart in NRW ins leben gerufen. Christina hat hat als freie Redakteuren nicht lange gezögert und den passenden Artikel für die Regionalpresse geschrieben und alle Member haben ihre Kontakte und Reichweiten genutzt, um die Aktion zum Erfolg zu machen. Violetta hat nach unserem „How to Network“ -Meeting beschlossen, ein Frauennetzwerk in der Konzernstruktur ihres Arbeitgebers zu initiieren. Tatkräftige Unterstützung in der Umsetzung bekommt sie von unseren beiden Referentinnen Miriam und Kristina, die ähnliche Projekte in ihren Companies realisiert haben. Anna hat eine Eventlocation, die sie gerne vermieten möchte. Wiebke baut als Grafikerin und Webdesignerin die passende Website.

Die Moms unterstützen sich dabei, ihre Visionen zu leben, Job und Familie zu vereinbaren und ihren Kindern ein modernes Familienkonstrukt vorzuleben. Win-Win-Win!

Stichwort: Solidarität. Warum ist das unter uns Frauen so wichtig?

Alle Moms wissen: es ist nicht immer einfach. Und: Yes, the struggle is real.

Es gibt immer wieder Zeiten, da ist es schwer das Gleichgewicht zu finden. Da ist es besonders wichtig zu wissen: es geht nicht nur mir so. Es gibt andere Frauen in ähnlichen Situationen, mit denen ich mich austauschen kann, ohne dass Sie mich verurteilen. Hier ist ein funktionierendes Netzwerk Gold wert, weil es Dich unterstützt und Dir zeigt, dass es für jede Situation eine Lösung gibt und es gemeinsam immer weiter geht.

Foto Credit: Jenni Prucha

Vermisst Ihr auch manchmal Sisterhood in unserer Gesellschaft?

Oh ja, da gibt es viele Situationen. Aber wenn wir hier mal in unserem „Mom-Kosmos“ bleiben, dann ganz klar beim Stichwort „Mombashing“. Als Mutter wirst Du mit unwahrscheinlich vielen, unterschiedlichen Rollenerwartungen konfrontiert und bekommst von der Gesellschaft suggeriert, dass Du kaum etwas richtig machen kannst. Hierzu haben wir vor kurzem noch angelehnt an die „Be a Lady“ they said Kampange von Cynthia Nixon eine „Be a Mama“ they said Version verfasst, die das ganz gut aufzeigt.

Das Schlimme daran: die härtesten Kritikerinnen sind hier meist die Mütter untereinander.

Wie können sich Frauen untereinander noch mehr supporten?

Frauen müssen aufhören, sich gegenseitig als Konkurrenz zu empfinden. Gerade im beruflichen Kontext ist es häufig noch so, dass der „Es-kann-nur-Eine-geben“- Gedanke vorherrschend ist. 5 Männer und 1 Frau in der Führungsebene suggeriert uns, dass wir als Frauen gegeneinander kämpfen müssen, um den Posten zu bekommen, wohingegen Männer sich verbünden, um zusammen aufzusteigen.

Daher ist neben dem dringend notwendigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel auch bei uns Frauen ein Umdenken nötig. Gemeinsam können wir mehr erreichen als wenn wir uns gegenseitig ausstechen!

Euer Tipp, um mehr Sisterhood zu leben?

Sorgt dafür, dass wir Frauen gehört werden. Sprecht gut übereinander und wiederholt Gutes, dass von Frauen gesagt wird immer und immer wieder, damit es Gehör findet.

Wie sieht Eure persönliche Vision für Sisterhood in den nächsten 10 Jahren aus?

Wir leben ein gleichberechtigtes Familienkonstrukt, indem wir Frauen es geschafft haben, in der Familie und in der Wirtschaft eine den Männern gleichberechtige Funktion einzunehmen. Wir unterstützen uns dabei, gegenseitig Familie und Job zu vereinbaren und zufrieden und ausgeglichen zu leben.

Wie kann man Teil Eurer Community werden?

Du bist eine berufstätige Mütter oder gerade in Elternzeit? Dich spricht Mama Meeting und die Idee aktiver Teil unseres Mama Meeting Business Clubs zu werden an? Dann schick uns einfach über unser Info-Formular ein paar Eckdaten zu Dir. Wir freuen uns auf Dich!

Vielen Dank für das Interview, Ihr Lieben!

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